Unsere Philosophie in der Arbeit mit den Patienten
Uns ist es zu Beginn der Therapie sehr wichtig, Sie in Ruhe kennenzulernen und eine therapeutische Beziehung mit ihnen aufzubauen. Wir orientieren uns dabei an den Rogers Variablen Akzeptanz, Empathie, Echtheit. Wir erarbeiten gemeinsam ausführlich die persönliche Lebensgeschichte, teilweise symbolisch gestützt. Das Ziel dabei ist es zu verstehen, welche Verhaltensmuster sich durch die Lebensgeschichte und die Prägungen durch frühe Erfahrungen mit Bezugspersonen entwickelt haben. In der Kindheit/Jugend waren dies oft (über-)lebenswichtige Verhaltensweisen, die als Anpassung an das Umfeld dienten. Später können sich daraus aber sogenannte „Stolpersteine“ entwickelt haben, durch die es im Leben wiederholt zu Schwierigkeiten kommt. Wir möchten diese Stolpersteine mit ihnen gemeinsam verstehen lernen, um dann einen besseren Umgang mit den vorhandenen (oft dysfunktionalen) Mustern erarbeiten zu können, bzw. sie beim Aufbau alternativer Verhaltensweisen zu begleiten. Selbstverständlich gelten bei uns die Regeln der Vertraulichkeit und Schweigepflicht.
Verhaltenstherapie KVT
Die kognitive Verhaltenstherapie ist eine Form der Verhaltenstherapie. Sie entwickelte sich seit den 1960er Jahren. Sie ist eine wissenschaftlich fundierte Psychotherapierichtung zur Behandlung seelischer Probleme. Im Mittelpunkt der kognitiven Verhaltenstherapie steht weniger, wie der Mensch handelt. Vielmehr sind seine Einstellungen, Gedanken, Bewertungen und Überzeugungen wichtig. Die kognitive Verhaltenstherapie geht davon aus, dass diese zu einem grossen Teil erlernt sind und deshalb in vielen Fällen auch verändert werden können. Die Behandlung setzt in der Regel an der gegenwärtig bestehenden Problematik an. Das therapeutische Vorgehen wird möglichst genau auf die jeweilige Symptomatik , auf die jeweilige Person und deren Ziele zugeschnitten. Gemeinsam wird ein Erklärungsmodell für die vorliegende Problematik erarbeitet und das Therapieziel sowie die sich daraus ergebenden therapeutischen Vorgehensweisen besprochen. Die aktive Beteiligung ist für einen Erfolg im Rahmen der Verhaltenstherapie besonders wichtig. Neue Verhaltensweisen, neue Denkmuster oder ein veränderter Umgang mit Gefühlen wird in den therapeutischen Sitzungen und im Alltag erprobt und die dabei erlebten Erfahrungen werden besprochen. Die Verhaltenstherapie besteht aus vielen unterschiedlichen Methoden, u.a. Expositionstraining, Akzeptanz- und Commitment-Therapie oder Schematherapie. Depressiv Erkrankten kann es damit z.B. gelingen, negative Gedanken durch rationalere zu ersetzen. Menschen mit psychosomatischen Erkrankungen können eine verzerrte Körperwahrnehmung und Fehlinterpretationen von Körperwahrnehmungen abbauen beziehungsweise korrigieren.
ADHS Gruppentherapie - Psychoedukation und Coaching
Gruppe hat das Ziel, umfassend über Ursachen, Diagnostik und aktuelle Therapiestandards bzw. -optionen zum Thema ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung) zu informieren (Psychoedukation). Im zweiten Teil des Gruppenangebotes, dem „Coaching“ werden Einstellungen, Strategien und Fertigkeiten zur Selbstregulation vorgestellt und erprobt, um einen erfolgreichen Umgang mit der mit ADHS-Symptomatik zu erlangen. In jeder Sitzung gibt es zudem auch Gelegenheit zum gegenseitigen Austausch, zur Unterstützung bei der Lösung ADHS-bezogener Probleme und zur gegenseitigen emotionalen Entlastung. Die Gruppe ist geschlossen, das heisst, es werden nach Gruppenbeginn keine neuen TeilnehmerInnen mehr dazu kommen. Insgesamt finden 14-tägig 10 Gruppensitzungen zu je 120 Minuten statt, mit jeweils 4-6 TeilnehmerInnen. Die Gruppenleitung erfolgt durch Frau Gabriele Ahn, Psychotherapeutin.
Narrative Expositionstherapie (NET)
Die NET wurde an der Uni Konstanz von Thomas Elbert, Maggie Schauer und Frank Neuner entwickelt und in zahlreichen Studien untersucht. Der NET liegt die Annahme zugrunde, dass es bei einer Traumatisierung aufgrund der massiven psychologischen Belastung zur mangelhaften oder fehlenden Verortung der traumatischen Szene kommt und so „kalte“ Gedächtnisinhalte (Daten, Fakten, Orte) und „heisse“ Gedächtnisinhalte (Gefühle, Körper- und Sinneswahrnehmungen) unverbunden bleiben. Durch die Entstehung von Traumanetzwerken im Gehirn können auch scheinbar banale Auslöser zu heftigen Flashbacks führen. Um eine raumzeitliche Verbindung der traumatischen Erlebnisse herzustellen, wird die gesamte Lebensgeschichte in chronologischer Reihenfolge aufgearbeitet, wobei der Fokus auf den negativen / traumatischen Erlebnissen liegt, die intensiv und detailliert auf den verschiedenen Ebenen (Sensorik, Gedanken, Gefühle, Bedeutung) durchgearbeitet werden.
Imagery Rescripting and Reprocessing Therapy (IRRT)
Die Methode von Mervin Schmucker und Rolf Köster entwickelt. Es handelt sich dabei um eine emotionsaktivierende, sehr intensive und konfrontative, dabei aber sehr humane und selbstbestimmte Therapiemethode. Die IRRT integriert Elemente und Kenntnisse aus der Expositionstherapie, der kognitiven Therapie, der Gedächtnispsychologie, der Emotionsregulation und der Informationsverarbeitung. Der Patient wird dabei durch drei Phasen der Therapie geführt und wird einerseits mit den traumatischen Bildern konfrontiert, entwickelt aber andererseits dabei mit Unterstützung des Therapeuten Bewältigungsbilder und -gedanken und setzt sich stabilisierend und versöhnend mir der eigenen Person auseinander.
EMDR ( Eye Movement Desensitization and Reprocessing)
Seit mehr als 25 Jahren hat sich diese Methode nicht nur als traumatherapeutische Methode bewährt, sondern wird auch zunehmend bei Behandlung von Panikattacken, Ängsten wie Prüfungsangst , Phantomschmerzen, Zwängen und Depressionen eingesetzt.
Negative Gedankenmuster aufgrund besonderer früherer Lebensereignisse können uns ein Leben lang negativ beeinflussen. Kontrolliert können mit EMDR traumatische Erinnerungsbilder und negativ prägende Erinnerungen in nicht mehr belastende Erinnerungen überführt und im Zuge der Erkrankung fehlgeleitete, die Person belastende Gedankenmuster (z.B. „Ich bin Schuld, ich habe es nicht verdient…“) neu und lebensbejahend umstrukturiert werden. Während der Arbeit mit den angstbesetzten Erinnerungen wird das Gehirn durch Augenbewegungen oder andere Stimuli aktiviert und kontrolliert Erinnerungen und dazugehörende negative Emotionen, Körpergefühle und Gedanken umgewandelt.
Weitere Informationen erhalten sie u.a. auch unter folgendem Link:
www.emdria.de (Was ist EMDR, mit Videobeispiel)
Psychodrama
Im Psychodrama, dem Spiel in den Rollen kann „durch das Nachspielen in der Semirealität der Bühne“ (Moreno) der Selbstheilungsprozess des Menschen in Gang gesetzt werden. Die Arbeit kann sowohl in der Gruppen- als auch Einzeltherapie (Monodrama) erfolgen. Dies geht dabei weit über ein Rollenspiel hinaus. Im Rollentausch mit belebten und unbelebten Objekten und Personen, sowie den eigenen „Ich-Anteilen“ verhilft es der Person zu einer differenzierteren Sicht und Innenschau. Techniken der Distanzierung schützen vor Gefühlsüberflutungen und helfen, die Kontrolle wieder zu erlangen. Entscheidend ist immer dabei die innere Wirklichkeit der Person, die szenisch dargestellt wird. Ziel ist es, belastende Situationen und die dabei Beteiligten besser zu verstehen und neue, situationsgerechtere Verhaltensweisen zu erlernen. Der Mensch wird dadurch handlungsfähig und gelangt wieder in seine Kreativität. Neue kreative Rollen können entwickelt werden, um das Leben zufriedener zu gestalten.
Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
Der Begriff tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie umfasst verschiedene therapeutische Verfahren, die sich aus der Psychoanalyse entwickelt haben. Wie bei der Psychoanalyse bilden die Theorien, die der Wiener Neurologen Sigmund Freud Ende des 19. Jahrhunderts entwickelt hat, die Grundlage der Behandlung. Darin spielt das Unbewusste eine zentrale Rolle.
Der Ansatz basiert auf der Annahme, dass verdrängte Konflikte aus der Kindheit den aktuellen Problemen zugrunde liegen. Innere Konflikte können zum Beispiel entstehen, wenn Eltern ihr Kind stark überbehüten. Das Kind kann dann sein Bedürfnis nach Selbstständigkeit nicht ausleben. Den Konflikt zwischen den widersprüchlichen Bedürfnissen nach Unabhängigkeit einerseits und Sicherheit und Bindung andererseits verdrängt es aus dem Bewusstsein.
Im späteren Leben wiederholt die Person möglicherweise dieses Beziehungsmuster, indem sie sich vom Partner abhängig macht. Spätestens bei einer Trennung können dann gravierende Probleme aufkommen. Die Therapie ermöglicht es, solche Konflikte sichtbar zu machen und zu bearbeiten. Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie ist im Gegensatz zu einer Psychoanalyse zeitlich begrenzt. Daher konzentriert sich der Therapeut auf die wichtigsten Konflikte, die den Patienten belasten. Auch wenn Konflikte aus der Kindheit erforscht werden, geht der Fokus immer wieder auf das Hier und Jetzt zurück. Je nach Störung wendet der Therapeut spezifische Techniken an.
Systemisch-Integrative Therapie
Die systemische Therapie ist ein wissenschaftlich anerkanntes Psychotherapieverfahren. Innerhalb der systemischen Therapien ist der systemisch-integrative Ansatz eine Besonderheit und zeichnet sich durch die Fokussierung auf eine Lösungs- und Zielfindung. Es wird eine ganzheitliche Sichtweise des Menschseins eingenommen, die auf einem humanistischen Weltbild basiert. Ziel ist es durch eine andere, neue, bessere Einstellung, Haltung und Sichtweise sich selbst und seiner sozialen Umgebung gegenüber ein verbessertes Lebensgefühl zu entwickeln, das für den Klienten wünschenswert und annehmbar, also integrierbar ist. Integrativ zu arbeiten bedeutet, etwas hinzuzufügen, anstatt etwas wegzumachen. Die Frage ist also nicht: »Was ist Ihr Problem?«, sondern: »Was ist Ihr Ziel?« Oder »Womit werden Sie sich beschäftigen, nachdem Sie Ihr Ziel erreicht haben?«). (Walther Cormann, „Die 5 Wirkfaktoren der systemisch-integrativen Therapie und Beratung“)
Systemisch denkende und handelnde Therapeutinnen gehen von der Selbständigkeit des Klienten aus und betrachten ihn als "Experten in eigener Sache". Eine Haltung, welche die Autonomie des Klienten bewahrt und geprägt ist von Akzeptanz, Unvoreingenommenheit und Wertschätzung. Ausgehend von der Annahme, dass jeder Mensch seine eigenen Lösungen entwickeln kann, arbeiten wir mit den vorhandenen Ressourcen und Kompetenzen. Systemische-integrative Therapie orientiert sich am Anliegen und an den Wünschen der KlientInnen. Über kreative Methoden (Skulptur, Metaphern, Reflecting Team) und Gespräche werden Bedingungen gesucht, unter denen möglichst eigenverantwortlich und selbstorganisiert zu eigenen Lösungen und Zielen gelangt werden kann.